ABLEHNUNG.

/Stellungnahme./  Ganz ehrlich, Frau H.? Ihr “Nein” ist okay, die Begründung, Ihr Etat sei erschöpft, empfinde ich als Rückzieher. Da orientiere ich mich lieber an unser gestriges Telefonat, in dem Sie ja verschiedene Gründe für Ihre Ablehnung angeführt haben. Und die möchte ich einfach mal so stehen lassen. Sonst heißt es wieder, ich wolle etwas “erzwingen”, was tatsächlich nicht der Fall ist. Ich möchte hier nichts “erzwingen”. Ja, nicht einmal den Gang der Dinge beeinflussen. Ich möchte etwas “erspüren”, “betrachten”, “reflektieren”, “sichtbar machen” und “verwandeln”.

“Was eigentlich?”, fragten Sie mich mehrmals bei unserem gestrigen Gespräch. Und diese Frage fand ich sehr hilfreich, treffend und gut. Ich habe darüber gestern noch viel nach gedacht. Und ich kann es jetzt im Nachhinein vielleicht besser formulieren:

Ich möchte damit zeigen, dass man nicht “berühmt” sein muss, um einen interessanten Vortrag zu halten. Es reicht, wenn man etwas Interessantes zu sagen hat. Und ich möchte damit zeigen, dass man sich selber eine Chance geben muss. Statt herum zu jammern und andere dafür verantwortlich zu machen, dass man keine Chance bekommt. Und noch etwas. Ganz >WICHTIG! Ich möchte damit zeigen, dass der >WERT der eigenen Arbeit nicht in dem >WERTURTEIL anderer verankert ist. Auch nicht in dem “Förderlabel” vom Kulturreferat. Ganz egal, ob es positiv oder negativ ist. In diesem Zusammenhang hat mich die Bemerkung von Frau S., ich solle den Satz doch lieber weg lassen, eher darin bestätigt, ihn hin zu schreiben. Ich würde meine Arbeit damit “entwerten”, meinte sie und da denke ich – nein. Der >WERT meiner Arbeit liegt nicht in der >WERTSCHÄTZUNG, die sie durch das Kulturreferat erfährt. Er liegt vielmehr in der Arbeit selbst. In dem >WERT, den ich in diese Arbeit hinein gelegt habe, indem ich mir diese Arbeit auferlegt habe, könnte man sagen. Und das völlig unabhängig davon, ob es mir gelingt, diesen >WERT für andere sichtbar zu machen oder nicht. Und sicher… ob mir das gelingt, hängt von etwas ab, das ich mir selbst nicht geben kann: nämlich von der Offenheit, also der Aufgeschlossenheit, der >AUFMERKSAMKEIT und dem Interesse meines Gegenübers. Eine äußerst wertvolle Form der Zuwendung. Im Übrigen empfinde ich es so, dass Sie mir diese Form der Zuwendung durchaus entgegen gebracht haben. Zumindest haben Sie sich darum bemüht und dafür danke ich Ihnen.

Mit besten Grüßen
K.M.

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