AUSZEICHNUNGEN.

/Betrachtung./ Lieber K., gestern bin ich an einer kleinen Galerie vorbei gekommen, an der ich öfter vorbei komme, meist ohne besonders darauf zu achten. Diesmal hing ein großes, schwarzes Banner aus. Mit weisser Typografie darauf. Sieh da, dachte ich mir. Sie haben mir etwas Wichtiges zu sagen. Blieb stehen und las den Text. Sie zählten alle Preise auf, die der Fotograf gewonnen hatte, dessen Bilder im Inneren der Galerie ausgestellt waren. Das verblüffte mich. Und zwar richtig! Und natürlich drückte ich gleich meine Nase gegen die Scheibe. Dann ging ich weiter. Weil es völlig klar war: diese Bilder interessierten mich einen Furz. Null. Nicht, dass sie “schlecht” waren. Das waren sie nicht. Aber sie interessierten mich nicht. Die Stocks im Internet waren voll von solchen Bildern. Wenn Du nur ein Einziges davon gesehen hast, dann hattest Du alle gesehen. Das war das Problem. Und da hätte es doch gereicht, eines davon draußen an die Türe zu hängen, nicht? Für einen kurzen Moment noch bereitete es mir eine diebische Freude, mir vorzustellen, wie ich in der Nacht wieder komme und das Banner klaue. Und wie ich es bei Deiner Ausstellung in M. neben die Tür hänge. So war das, lieber K. Und noch zu Deinem Boiler:

Sei froh, dass der Boiler kaputt ist!

K.

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