WERTSCHÄTZUNG.

/Gedankenaustausch./ Mit den Pappbechern ist es etwas anderes, A.. Sie oszillieren. Zwischen einem Gebrauchsgegenstand und einem Kunstwerk. Ganz einfach kraft der Tatsache, dass ich sie nummeriert und signiert habe. Dass ich sie – durch ihre Gestaltung – auch noch mit dem Thema der >LEERE in Zusammenhang bringe. Sie werfen die Frage nach ihrem “Wert” auf. Ein reiner “Gebrauchswert” alias Pappbecher? Oder ein “ästhetischer Wert” durch die Gestaltung? Ein “Marktwert” auf dem Kunstmarkt durch die Signatur? Ich möchte, dass jeder den “Geldwert” dieses Objektes für sich selbst bestimmen kann. Seine “Wertschätzung” zum Ausdruck bringen kann. Indem er so viel in die Spendenbox hinein tut, wie er will. Im Übrigen wird sich das >PROBLEM damit für ihn noch nicht erledigt haben. Denn was macht er dann mit dem Ding, wenn er nach der Leerung heim geht? Wirft er es auf dem Weg zur U-Bahn in die >TONNE? Stellt er es zu Hause mit allerlei Porzellantassen in seine Vitrine? In der Hoffnung, dass sie einmal viel >GELD wert sein werden? Stellt er es in sein Gewürzregal und bewahrt darin seinen Kümmel auf?

Ein interessanter Nebenaspekt ist ja auch dies: die Leute “brauchen” die Pappbecher. Zum Trinken. Da wäre es gemein, sie ihnen hin zu stellen, sie zum Kunstwerk zu erklären und einen Haufen Geld dafür zu verlangen. Und wie ist das eigentlich mit der >KUNST? Brauchen wir die? Oder nur, wenn sie was “wert” ist, was “kostet”? Oder wenn sie einen entsprechenden Marktwert auf dem Kunstmarkt hat? Und ist das dann “Kunst”? Ist es nicht vielmehr eine “Ware”? Eine Art “Kunstaktie”? Ich wundere mich immer wieder, dass diese Frage so selten gestellt wird. Ob denn ein “Andy Warhol” auf einer Kunstauktion überhaupt “Kunst” sein kann… Neulich habe ich bei einer philosophischen Vortragsreihe die These gehört, ein “Kunstwerk” ohne einen “Markt” sei keine Kunst. Oder anders gesagt: erst durch den Markt wird ein Werk zu einem “Kunstwerk”. Wie ist das eigentlich gemeint?

Es könnte natürlich auch sein, dass die Leute lieber aus der Flasche trinken, als diese “hochwertigen” Pappbecher zu “entwerten”. Am Schluss bleibe ich auf den 50 Bechern sitzen, weil sie den Leuten zu “teuer”, zu “wertvoll” sind… Und dann stehe i-c-h wieder da und muss mich entscheiden: welchen Wert haben die Becher eigentlich für mich? Jetzt, wo sie ihren “ästhetischen Zweck” erfüllt haben?

Verstehst Du, was ich meine, A.?

Gruß,
K.

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