LEERE.

/Gedankenaustausch./ Wozu diese leere, weiße Fläche auf der Einladungskarte, fragst Du mich, liebe A. … Nun. Ich fand es vom Layout her ganz schön, so etwas zu machen. Die Optik erinnert mich an die Tafeln auf Briefkästen. Und das passt zu dem Begriff der “Leerung”, wie auch zu dem Projekt “Mitteilungsbedürfnis”… Ich werde diese Karten als Einladungskarten nutzen und da schreibe ich dann eine persönliche Mitteilung hinein. Wenn man nichts hinein schreibt, dann ist es einfach nur eine leere Fläche. Ein “Raum”. Ein Raum für ein Mitteilungsbedürfnis, könnte man sagen. Weißt Du? Ich finde, unsere Welt ist so zugeknallt mit Mitteilungen, dass es nirgendwo mehr Raum gibt für unser Mitteilungsbedürfnis. Da braucht es so eine >BEDÜRFNISANSTALT… Oder nur eine leere, weisse Fläche auf einer Einladungskarte…

;-)

Und überhaupt: meine Gedanken sind in den letzten Tagen viel um diese Begriffe gekreist… “Bedürfnisanstalt”… “Bedürfnis”… Mitteilungsbedürfnis”… “Leerung”… “Entleerung”…

Was ist eigentlich ein “Befürfnis”?

Und ich dachte daran, dass es so etwas ist wie ein “Unterdruck”. Ein “Mangel”. Da ist etwas, was ich brauche und nicht kriegen kann. Und man meint ja immer, man müsse sich um die “Erfüllung” kümmern. Damit dieses “Bedürfnis” gestillt wird, wie ein “Hunger”. Und dabei ist es möglicherweise gar nicht die “Erfüllung”, um die wir uns kümmern müssen, sondern die  ”Entleerung”. Denn erst mit der “Entleerung” entsteht dieser Unterdruck, der eine “Erfüllung” ermöglicht, verstehst Du?”

So long.
K.

2 Kommentare zu “LEERE.

  1. Stefan

    nun, für mich ist ein weißes Blatt eine Herausforderung.
    Manchmal weiß ich nicht, wie ich beginnen soll, welches Wort ich nehme, wie ich meinen Untergrund gestalte, meine Bühne, meinen Raum.
    In Gedanken trete ich in diesen weißen Raum hinein, der oben und unten und hinten weiß ist, so weiß, dass ich darin keine Ende erkennen kann und mit ausgestreckter Hand ertaste, ob gerade da eine Grenze ist, eine Wand an die ich stoße könnte und möchte.

  2. Katalin

    Ich war tatsächlich mal in so einem “Raum”. Das war ziemlich genial. Es war bei einer Monet Ausstellung in Paris. Die Idee war, das “Monet-Feeling” räumlich nachzubauen. Da war also dieser leere Raum, alles mit so einer hellgelben Farbe gestrichen. Der Boden, die Wände… Und es war alles gleichmäßig ausgeleuchtet. Man konnte die Grenzen des Raumes nur ahnen… Du hattest beim Betreten das Gefühl, Du trittst in einen unendlichen Lichtraum…

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