SCHREIBTÄTER.

/Eigenwerbung./ Danke für die Spontanantwort, lieber B.! Der “zugkräftige” >NAME gibt mir zu denken. Sogar sehr. So sehr, dass ich noch etwas Zeit brauche, um etwas Kluges dazu sagen zu können.

Zum Job vielleicht noch dies:

Ich sehe mich weniger als Texter, sondern vielmehr als Konzeptioner, kreativer Denker. Ein Text ist für mich so etwas wie die “Begleiterscheinung” eines Gesamtkonzeptes. Das Eine ergibt sich aus dem Anderen. Zwingend. Auf bereits bestehende Konzepte zu texten fällt mir entsprechend schwer. Um das hin zu kriegen, muss ich die Gesamtsituation “durchdringen”. Und bis ich das habe, möchte ich womöglich das Konzept ändern…

Weißt Du, woran ich gerade denken muss, wo ich das so schreibe? An meinen ersten Job in der Werbebranche. Ich sollte ein Mailing für ein Kinderheim schreiben. Ein Kinderschicksal ergreifend schildern und daraus einen Spendenaufruf ableiten. Puh… Ich weiss noch gut, wie schwer mir das damals fiel. Und wie froh ich war, als ich es endlich hatte…

Heute würde ich so etwas ganz anders angehen wollen. Ich würde das Heim einfach mal besuchen. Ich würde mit den Kindern reden, mir ihr Zimmer und ihre Spielsachen zeigen lassen. Und auf der Heimfahrt im Zug würde ich darüber nachdenken, wie ich ihnen helfen kann, an >GELD zu kommen. Vielleicht würde ich den Kindern einen Brief schreiben und sie bitten, mir ein Bild zu malen? Als Antwort auf die Frage, was sie tun würden, wenn ihnen jemand gaaaaaaanz viel Geld schenken würde… Ich wäre gespannt auf die Bilder… Ich würde sie auf der Webseite des Kinderheimes zeigen und den link dazu in dem Spendenaufruf veröffentlichen. Die schönsten Bilder würde ich als Postkarte drucken lassen und den Spendern als Weihnachtspost schicken. Dazu würde ich vielleicht nur schreiben, dass sich das Heim zu soundsoviel Prozent aus Geldern finanziert, das ihnen großzügige Menschen “geschenkt” haben. Auch wenn es selten für die Wünsche, sondern in erster Linie für die Versorgung der Kinder ausgegeben wird: Gummistiefel, Zahnpasta, Tischtennisschläger undsoweiter. Und dann würde ich vielleicht noch einen Abbinder hinzu fügen und schreiben:

“Damit Kinder Wünsche haben brauchen sie erst einmal ein solides Zuhause. Menschen wie Sie, die ihnen das ermöglichen können.”

So etwa könnte das laufen. Ich meine: so etwa entstehen meine “Texte”. Aus einem echten >BEDÜRFNIS heraus. Einem Mitteilungsbedürfnis. Ohne dieses Bedürfnis, hätte ich schlichtweg nichts zu sagen, glaube ich. Verstehst Du, was ich meine?

All das schreibe ich hier nur, damit Du siehst, wie ich “ticke”. Und weil es ja sein könnte, dass Ihr mal jemanden braucht, der genau so und nicht anders “tickt”, wie ich. Und dem Du in der Folge diesen endslangen Werbeblock verzeihst.

Hm.

Vielleicht bin ich ja auch nur so eine Art “Schreibtäter”, denke ich gerade…

:-)

Herzliche Grüße
K.

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