WERKE.


/Austausch./ Ich nochmal, liebe N.…

Heute morgen habe ich ein wenig in meiner Briefesammlung gestöbert und dabei bin ich auf einen >BEITRAG gestoßen, den ich sehr interessant fand…

So.

Was aber folgt daraus für unsere gestrige Fragestellung?

Wodurch wird eine Leistung eine „künstlerische” Leistung? Und wie ist sie in der Folge zu bewerten resp. zu bezahlen?

Die Antwort auf diese Frage finde ich bei Mary Poppins und ihrer Anstellung als Kindermädchen (!) bei den Banks. Denn zweifellos war Mary Poppins eine „Künstlerin“, die mit anderen Künstler*innen ihrer Zeit befreundet war. Ihr „Werk“ war die Transformation des Betriebsklimas im Hause Banks, könnte man sagen. Sie initiierte und begleitete diesen Veränderungsprozess und so blieb sie, “bis der Wind sich drehte…” Eine Schlüsselszene ist das Vorstellungsgespräch, bei dem sich heraus stellt, dass sie sich auf die Anzeige der Kinder, nicht die der Eltern bewirbt. Sie hält dem verdutzten Mr. Banks ein Papier unter die Nase, das dieser vor den entmutigten Blicken seiner Zöglinge zerrissen und in den Kamin entsorgt hatte. Diese Stellenbeschreibung der Kinder hatte Mary Poppins liebevoll wieder zusammen gefügt und las sie nun dem leistungsorientierten Patriarch vor. Gleichzeitig verweigerte sie ihm jeglichen Leistungsnachweis und damit die Kontrolle über den Wert ihrer Arbeit mit der schnippischen Bemerkung, >ZEUGNISSE fände sie altmodisch.

Und?

Was sagt uns das?

Deine K.

Kommentieren