März, 2013

WA(H)REKUNST.

Bild: www.bbk-berlin.de

/Gedankenaustausch./ Zum Thema “Ausstellungshonorar” und dem Plakat des >BBK BERLIN, M.. Ich glaube tatsächlich, dass Künstler mit einer wie auch immer gearteten “Forderung” nach Wertschätzung vollkommen daneben liegen. Ein Künstler wird immer in Vorleistung gehen müssen. Schließlich macht er etwas, wonach ihn keiner gefragt hat. Womit ihn keiner beauftragt hat. Wenn er es trotzdem macht, dann trägt er das volle Risiko, darauf sitzen zu bleiben. Ich meine, er unterscheidet sich in seiner “Ware” kein bisschen von einem Bäcker, der in einem Wohnviertel einen Laden aufmacht, wo an jeder Ecke bereits ein Bäcker sitzt.

Außerdem:

Alle Versuche, der “Ware” Kunst mit Ausstellungshonoraren einen Wert zu verschaffen, hilft nur wieder denjenigen, die gut im Geschäft sind. Sie werden vom Kunstmarkt gemacht. Gleichzeitig machen sie den Kunstmarkt. Das ist das Perfide daran! Wer da nicht drin ist, fällt hinten raus. Und schon meint man, man müsse da “drin” sein, wenn man Kunst machen möchte…

Wieso eigentlich?

Müsste es nicht genau umgekehrt sein? Müssten diese Drinnen-draußen-Kategorien des Marktes für das Wirken von Kunst nicht aufgehoben sein? Müsste nicht die “Ware” Kunst ihres Warenwertes entledigt, der Handel mit Kunst untergraben werden? Stattdessen die Begegnung, die Berührung mit Kunst gefördert werden? Je mehr ich darüber nach denke, desto mehr habe ich das Gefühl: Ich mag diesen Handel mit der Kunst nicht. Es entwertet sie. Es nährt den Geschäftssinn und die Gier, nicht den Kunstsinn. Und ist Kunst nicht ohnehin “unbezahlbar”? Zu wertvoll, um sie mit Geld aufzuwiegen?

Ich glaube, Kunst muss frei sein. Sie muss aus einer Freiheit, aus dem Gebenmodus heraus entstehen. Wie auch ihr Empfänger frei sein muss, etwas dafür zu geben. Und das fängt schon damit an, dass er frei ist, ihr seine Aufmerksamkeit zu “schenken”. Und ist dieses Geschenk nicht auch eine große Bereicherung für den Künstler?

Herzlich,
K.