AUFRÄUMEN.

/Zuwendung./ Liebe M., vielleicht ist es hilfreich, wenn du eine „Unordnung“, ein „Chaos“ als eine höhere Form der „Ordnung“ begreiftst? Dann könntest Du Dich beispielsweise fragen, welchem Zweck sie dient? Welche Bedürfnisse sie erfüllt? Möglicherweise gelingt es Dir, mit Hlife dieser „Ordnung” bestimmte Erinnerungen und daran geknüpfte Erlebnisse, Begegnungen und Gefühle auszublenden? Und vielleicht ist das auch ganz gut so? Weil es vielleicht gerade etwas anderes, Wichtigeres zu tun gibt, das deine volle Aufmerksamkeit erfordert?

Das Aufräumen ist eine extrem anspruchsvolle Form der >ZUWENDUNG. Sie erfodert Deine volle >AUFMERKSAMKEIT. Für jedes >DÉTAIL. Und das muss man sich erst einmal leisten und in der Folge gönnen können! Es ist wie eine >UMKEHRUNG: Wenn Du aufräumen möchtest, dann musst Du andere Bereiche Deines Lebens, die vielleicht bislang „in Ordnung“ waren, ausblenden und Dich voll und ganz diesen unzähligen winzigen Détails widmen.

Ein guter Zwischenschritt kann es sein, wenn Du die „Unordnung” zunächst einmal in eine andere Form der Ordnung überführst. Und wenn Du das auf eine ganz „äußerliche“ oder „mechanische“ Weise tust. Also nicht bei jedem Ding, das Du in die Hand nimmst, die Wucht der daran haftenden Erinnerungen aufrufst. Du könntest zum Beispiel sagen: ich ordne jetzt erst einmal alle Gegenstände nach Farben. Das wird Dir sehr leicht fallen. Ich mache jetzt fünf Häufchen für die drei Grundfarben rot, gelb und blau, zuzüglich weiß und schwarz. Erst danach nehme ich mir eines der Häufchen vor und die einzelnen Gegenstände in den Blick.

Marie Kondo – eine sehr gefragte Aufräumcoachin – macht das über Themen. Erst das Thema Kleidung, dann das Thema Bücher, dann … und zuletzt Erinnerungen oder Fotos.

Das Aufräumen öffnet einen >RAUM, der durch die vielen Dinge wie verschüttet ist. Das ist die Bedeutung des Wortes AUF-RÄUMEN.

Ich muss dabei immer an den Traum eines Lehrers denken, der wie Du mit einem großen Chaos im Hinterzimmer lebt. Er hat eine wunderschöne, große Bibliothek und hat regelmäßig einen Traum, bei dem er eine bislang unsichtbare Tür in dieser Bibliothek entdeckt. Wie bei diesen Krimis vielleicht … Wo Du an einer bestimmten Stelle des Regals einen unsichtbaren Mechanismus akivieren kannst, durch den sich das Regal wie um eine Achse herum dreht und den Durchgang zu einem dahinter liegenden Raum frei gibt.

Was hilft Dir dabei, diesen Mechanismus zu entdecken?

Ich glaube, es die Sehnsucht nach dem Raum, der dahinter verborgen ist!

Deine K.

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