UNTERNEHMEN.

/Gedankengang./ Liebe A., unser Gespräch arbeitet noch in mir und inspiriert mich, Dir zu schreiben…

„Ich bin ja kein Unternehmen“, sagtest Du. „Ich bin nur eine Einzelperson!“ – Dieser Satz berührt mich und den Kern meines Anliegens. Darauf würde ich nämlich sagen – aber natürlich bist Du ein Unternehmen! Kommt darauf an, was man unter dem Begriff „Unternehmen” versteht. Ich verstehe darunter ein „System“ – um es einmal ganz allgemein zu formulieren – das mit anderen Systemen in einer wirtschaftlichen Wechselbeziehung steht. Nennen wir diese Wechselbeziehung einen „Austausch“. Ganz egal, was dabei ausgetauscht wird. Das kann ein Ding sein oder eine Dienstleistung, aber auch Gedanken, Worte, Aufmerksamkeit, Zeit und natürlich auch Geld…

Gerade in diesem Moment schenkst Du mir Deine Aufmerksamkeit, während ich Dir meine Gedanken in den Schoß lege, die zu entwickeln mich Einiges an Zeit gekostet haben werden. Ein Austausch. Oder ein erweitertes Verständnis von „Kommunikation“?

Der Name meines Unternehmens ist das Wörtchen „um“. Es hat sich ursprünglich aus den Anfangsbuchstaben der beiden Worte „Unternehmen” und “Mensch“ entwickelt, womit ich zweierlei verbinde. Zum Einen die Tatsache, dass der Mensch mit seinen Unternehmungen zentrales Anliegen meiner eigenen Unternehmung ist. Zum Anderen die Idee, dass jeder Mensch mit seinen Unternehmungen in Kontakt, Resonanz und Austausch mit den Unternehmungen Anderer zu sehen ist. Je besser dieser Austausch funktioniert, desto erfolgreicher sind wir. Oder anders gesagt: „In einem gelingenden Austausch mit Anderen sein“ wäre plötzlich der Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen. Und es ist klar. Je mehr wir einander geben können, desto mehr nehmen wir auch ein. Wobei ich mit “Einnahmen” nicht nur Geld meine. Das wäre zu wenig. Ebensogut können wir “Freude” einnehmen. Oder “Zufriedenheit”, “Sinn” etc..

„Die kleinste wirtschaftliche Einheit ist der Mensch“, sagte Gabriele Fischer einmal. Sie ist die Chefredakteurin eines Wirtschaftsmagazins, das ich sehr mag und ich vermute, dass hinter diesen vielzitierten Worten eine Vision steckt, der ich mich sehr verbunden fühle. Dass nämlich Menschen die ursprünglichen Akteuere von Unternehmen sind. Menschen, die etwas unternehmen wollen. Sie sind der Motor! Auch wenn sich Unternehmen seltsamerweise mit zunehmender Größe zunehmend abkoppeln von ihren menschlichen Ressourcen. Oder sagen wir es anders – abkoppeln von der Tatsache, dass ihre wertvollste Ressource der einzelne Mensch ist. In seiner Qualität als Unternehmerin oder Unternehmer nämlich!

Statt also zu fragen, ob Du als Einzelperson überhaupt ein Unternehmen bist könnte man umgekehrt fragen, warum wir ein “Unternehmen” nicht als eine gemeinsame Unternehmung von mehreren Einzelpersonen betrachten?

Langer Rede kurzer Sinn:

Ich freue mich sehr, wenn wir im Juni einmal die Köpfe zusammen stecken. Wer weiß, was wir dabei aushecken?

Herzliche Grüße!
K.

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