LEISTUNGSKUNST.

Bild: Marcel Duchamps "Urinoir. Quelle: Wikipedia

/Betrachtung./ Liebe A., richtig schäbig fühlte ich mich gestern auf dem Heimweg. Wie so ein Staubsaugervertreter, dessen Wunderding keiner braucht. Weil mir in diesem Moment so klar wurde: Du brauchst keine Kunst. Auch keine “Hilfskunst”. Du brauchst Hilfe! Und ist das nicht schon wieder absurd? “Hilfe” nämlich darf ich Dir nur unentgeltlich geben. Sonst ist es eine “Leistung”. Und diese darf ich nur erbringen, wenn es eine “künstlerische” Leistung ist. Jede andere Form der Leistung ist mir nämlich verboten. Und das ist jetzt hochinteressant… Ich frage mich nämlich:

Was ist eigentlich eine künstlerische Leistung? Ich meine: was sind die relevanten Kriterien dafür? Oder worin unterscheidet sich die künstlerische Leistung von der nicht-künstlerischen Leistung? In der Sache? Oder nur in der Art und Weise, wie wir sie betrachten, mit ihr umgehen? Und wer entscheidet jetzt darüber, wie sie zu sehen ist?

Der Künstler? Der Kontext? Die Gesellschaft? Der Markt? Meine Rechnung? Ich meine, die Tatsache, dass mir das jemand “abkauft”?

Und ist das jetzt eigentlich alles nur die Neuauflage von Duchamps Urinoir?

Verwirrt.
Deine K.

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